Der Velencer See, 50 km von Budapest und 20 km von Székesfehérvár entfernt, ist dank seiner Lage und der Vielfalt der umliegenden Städte ein berühmter Ferienort. Der „See des Sonnenscheins” wird mit 2050 Stunden Sonnenschein pro Jahr beschenkt, er verfügt über eine durchschnittliche Tiefe von 1,5 m und ist hiermit einer der wärmsten Süßwasserseen Europas. Das heilkräftige Wasser des Sees auf einer Fläche von 26 km wirkt dank seinem Schwefelwasserstoffgehalt heilend auf rheumatische Erkrankungen; sein Natrium- und Magnesiumgehalt hilft bei der Regeneration der Haut. Der Velencer See ist der drittgrößte See Ungarns. Ein Drittel seines Gebiets ist von Schilf bedeckt, das der Lokalbevölkerung den Lebensunterhalt sichert: Das geerntete Schilf wird getrocknet und größtenteils ins Ausland verkauft.

Der Velencer See entstand im Pleistozän, vor ungefähr 12-15 tausend Jahren. Damals war er sowohl größer als auch tiefer als heute. Mit der Zeit wurde der See von Geröll aufgefüllt, im Laufe der Geschichte vertrocknete er jedoch, oder aber flutete es wegen des heftigen Regens oder menschlicher Tätigkeit, sodass es oft zu Wasserstandschwankungen kam. Diese Art von „Launenhaftigkeit” und Veralterung des Sees wurde ab den 1960er Jahren durch Seeregulierung gelöst, wodurch die heutige attraktive Form des Velencer Sees entstand.

Diejenigen, die sich für die reiche Fauna des Sees interessieren, können das Vogelreservat Velence und das Naturschutzgebiet Dinnyési Fertő besuchen, die beide zum Nationalpark Duna-Ipoly gehören. Auf einer Fläche von fast tausend Hektaren kann man mehrere Hunderte Vogelarten beobachten, darunter auch zahlreiche geschützte Arten. Ausflügler finden im Velence-Gebirge hervorragende Wanderwege und können entlang den Fahrradwegen und Lehrpfaden sowohl die Flora als auch die eigenartigen geographischen Gebilden der Gegend entdecken.

An den Ufern des Velencer Sees befinden sich zahlreiche beliebte Strände und Thermalbäder, unter anderem Gárdony, Agárd und Velence. Es gibt unzählige Möglichkeiten, auch Wassersport zu treiben: Besucher können hier surfen, segeln, paddeln bzw. im Winter auf dem zugefrorenen See Schlittschuh laufen.