Mojkovac
Zwischen den Bergen Bjelasica und Sinjajevina und den beiden Nationalparks Biogradska gora und Durmitor, am Ufer des schönsten Flusses Europas, des Tara, liegt ein Städtchen mit dem Namen Mojkovac, ein vergessenes Paradies, ein wahrer Geheimtipp für Naturliebhaber.
Auf einer verhältnismäßig kleinen Fläche lassen sich unglaubliche, einzigartige Landschaften bestaunen, Wälder und Wiesen, Berggipfel und romantische Bächlein. Die Dörfer der Gegend sind zum Verlieben, voller Obst und Gemüsegärten, und die umliegenden Berge stellen eine spannende Herausforderung für Abenteurer dar.
Das historische Erbe und das Kulturerbe der Stadt beinhaltet das mittelalterliche Brskovo mit seinen Ausgrabungsstätten, heilige Monumente, traditionelle Häuser, hochgelegene Siedlungen und moderne Bauwerke.
Diese Stadt ist ein Geschenk der Natur. Sie weist eine beinahe tausendjährige Geschichte auf, weswegen sie ein Reichtum an geistiger und materieller Kultur besitzt. Sie werden sich hier wohl fühlen; die Einwohner sind freundlich und heißen einen jeden Besucher mit offenen Armen willkommen. Die freundliche Umgangsart der Bewohner von Mojkovac geht auf eine Kombination von Tradition und modernen Errungenschaften zurück.
Sehenswürdigkeiten
Kloster Dobrilovina
Das Kloster Dobrilovina mit seiner dem Heiligen Georg gewidmeten Kirche liegt im Canyon Tara, am linken Flussufer neben der Straße von Mojkovac nach Žabljak.
An der Stelle der heutigen Kirche stand ein altes Gotteshaus. Dies bezeugen die Erinnerungen Dobrilovinas vom Ende des 16. Jahrhunderts. Die heutige Kirche des heiligen Georg wurde 1609, in der Zeit des Abtes Joachim, mit Unterstützung des Vojvoden Radič Milošević und einheimischer Fürsten errichtet. Das Gotteshaus wurde vermutlich 1613 bemalt, dank der Stifter, die diese Kirche errichteten, allerdings sind die Fresken nur in Fragmenten erhalten. Die Osmanen haben das Kloster bei ihren Angriffen verwüstet. Es wurde immer wieder erneuert. Zur Erneuerung 1866 gründete Mihailo Dožić auch eine Klosterschule. Ein letztes Mal verwüsteten die Osmanen Dobrilovina 1877, als sie die Klosterherberge anzündeten und die Kirche zerstörten. Danach wurde sie 1905 wieder aufgebaut und Ende der 90er Jahre des 20. Jahrhunderts saniert. Zahlreiche Legenden sprechen vom Reichtum des Klosters. Nach einer Überlieferung hatte es sogar 40 Mönche, nach dem anderen wurde für seine Bewohner eine Milchleitung gebaut. Die Milch erreichte sie täglich – durch Rohre.
Tara Flüsse
Die Tara entspringt in einem Bergmassiv im Norden des Landes. Sie vereinigt sich mit der Piva und bildet den Fluss Drau (Drina), einem der längsten und wasserreichsten Flüsse auf dem Balkan. Über Jahrhunderte hat die Tara mit der Kraft des Wassers den weichen Kreideboden, über den sie fließt, vertieft. So entstand eine Skulptur voller Engpässe, massiger Hindernisse und tiefer Abgründe. Die jahrhundertelange Erosion des Bodens ließ einen 93 km langen Canyon entstehen.
Er ist nach dem Colorado Canyon der zweitlängste der Welt. Er erreicht an einzelnen Stellen eine Tiefe von 1.300 m. Die steilen Ufer sind von dichtem Wald bedeckt, der sich aus der Kälte und Tiefe des Canyons emporstreckt. Nur an wenigen Stellen hinterlässt die Tara den Eindruck eines ruhigen Flusses. Dort, an den "gazovi" (Furten) kann man sogar durch den Fluss waten. Unweit von Bistrica ist das Flussbett der Tara so eng, dass man nach den Erzählungen der Einheimischen früher zur Not mit einem Sprung hinüber gelangen konnte. Dieser ungewöhnliche Ort heißt "Teufelslügen". Entlang des Flusses wächst eine üppige Pflanzenwelt: schwarze Kiefer, schwarze Hainbuche, Schwarzesche, Ulme, hier und da Linden. In höheren Lagen oberhalb der Felsen wachsen die gewöhnliche Buche, der Feldahorn und andere mehr. In den höchstgelegenen Gegenden des Canyons oberhalb von 1.000 m gedeihen Tanne und Fichte. Von überragendem Wert ist der Schwarzkiefernwald. Der wertvollste ist der "Crna poda" mit selten hohen Bäumen bis 50 m Höhe und bis zu 400 Jahren alt. Heute zieht der Canyon Touristen an, die das Abenteuer und den direkten Kontakt zur Natur suchen. Auch die Top-Attraktionen der berühmtesten Unterhaltungsparks sind eine schnöde Kopie des wahren Erlebnisses: Floßfahren auf der Tara. Rafting oder Floßfahren - fast den gesamten Flusslauf hinunter - macht aus Naturfreunden Abenteuerbegeisterte. Das Floß ist aus hölzernen Stämmen zusammengebunden. Auf diese Weise wurde von erfahrenen und mutigen Flößern früher hölzerne Lasten zum unteren Flussteil befördert. Wagen Sie dieses Unternehmen, werden Sie sich Ihren Lebtag lang erinnern wie im Canyon ein neuer Tag anbricht oder wie abends die einzigen Lichter der enge Streifen des Sternenhimmels und Schwärme von Glühwürmchen sind.
Sinjajevina
Abgesehen von der Frage, ob es nun ein Berg ist, oder nicht, war die Sinjajevina für die einst zahlreichen Herden ein Schatz: eine Hochweide im Gebirge. Genauer gesagt, die höchste Bergweide in Montenegro. Sie wird Sie in den Bann ziehen mit ihrer grau-grünen Farbe der zarten, gerade erst gewachsenen Grasschicht, die die darunter liegenden Felsmassen bedeckt.
Das ist die Sinjajevina, ein Königreich der Pflanzen und Gräser. Aber sie hat auch ihre Gipfel, die mehr als 2.000 Meter hoch über ihrem Gräsermeer thronen.